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Gesamtinstandsetzung und energetische Sanierung des Klosters Gößweinstein

Allgemeines

Das Kloster Gößweinstein ist ein ehemaliges Kloster der Kapuziner und jetziges Franziskanerkloster in Gößweinstein – Landkreis Forchheim – in der Erzdiözese Bamberg. Das St. Franziskus geweihte Kloster wurde 1723 durch Graf Lothar Franz von Schönborn als Kloster der Kapuziner zur Förderung der örtlichen Wallfahrt und zur Unterstützung der Pfarrgeistlichkeit gegründet. Die Liegenschaft der Klosteranlage befindet sich an der Viktor-von-Scheffel-Str. 1 und bildet zusammen mit der angrenzenden Klosterkirche ein denkmalgeschütztes Ensemble. Das Kloster befinden sich im Eigentum des Freistaates Bayern.

Kurzbeschreibung der Maßnahme

Die Bestandsgebäude des Klosters sind seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts keiner größeren baulichen Veränderung oder Sanierung unterzogen worden. Die haustechnischen Anlagen und Einrichtung sind überaltert und verbraucht. Der gesamte Gebäudestandard, insbesondere Haustechnik, Wärmeschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit, ist nicht mehr zeitgemäß. Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung sollen die massiven Schäden und Mängel an der historischen Bausubstanz und der veralteten Haustechnik beseitigt werden, sodass die bisherige kirchliche Nutzung auch weiterhin gesichert ist. Darüber hinaus dienen die vorgesehenen Baumaßnahmen der Erhaltung des Baudenkmals i.S. d. Bayerischen Denkmalschutzgesetzes.

Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung sollen im Wesentlichen folgende Maßnahmen durchgeführt werden:

  • Abbruch des im 20. Jhd. errichteten Sanitäranbaus, nachdem die verbrauchten Anlagen durch Nasszellen in den Appartements ersetzt werden
  • ersatzloser Abbruch der baufälligen Nebengebäude (unter anderem der Trockenhalle wegen starken Anobienbefalls)
  • Energetische Verbesserung der gesamten Gebäudehülle des Klostergebäudes (Wärmedämmung der obersten Geschossdecke, Außenwände und Bodenplatte sowie Einbau neuer Fenster und Außentüren)
  • Erneuerung sämtlicher Dacheindeckungen (einschl. Unterkonstruktionen) sowie Einblechungen und Dachentwässerungen, wobei gleichzeitig partiell die Tragkonstruktionen der Dächer ertüchtigt werden
  • Erneuerung der kompletten Haustechnik wie Sanitär-/ Heizungs-/ Lüftungs- und Elektroinstallationen. Dabei werden die bisherigen Wärmeerzeuger durch einen Fernwärmeanschluss ersetzt
  • Maßnahmen des Innenausbaus zur Schaffung von fünf Gästezimmern mit jeweils eigener Nasszelle im Obergeschoss sowie insgesamt sieben Patres-Appartements bestehend aus einem Wohn- und Schlafraum sowie einer Nasszelle, eines davon barrierefrei im Erdgeschoss
  • Maßnahmen zur Schaffung eines barrierefreien, öffentlich zugänglichen Bereichs im Erdgeschoss einschließlich eines barrierefreien WC’s. Der Bereich im Erdgeschoss dient der Seelsorge
  • Maßnahmen zur Neugestaltung und Wiederherstellung der ursprünglichen Struktur der Klostergartenanlage einschließlich der Instandsetzung der Einfriedungsmauer (Klostermauer) und der Errichtung eines Carports für vier PKW-Stellplätze

 

Zeitlicher Ablauf:

Baudurchführung einschließlich der Freianlagen: März 2024 – November 2026

Teilübergabe Gebäude: Dezember 2025

Teilübergabe Außenanlagen: Dezember 2026

Bauherr der Gesamtinstandsetzung und energetische Sanierung ist der Freistaat Bayern, gebaut wird für die Erzdiözese Bamberg. Die Kosten der Gesamtinstandsetzung betragen etwa 10 Mio. Euro.

Der Leiter des Staatlichen Bauamtes Bamberg Ulrich Delles bedankte sich ausdrücklich bei den nun im Exil in Obertrubach lebenden Patres für die jahrelange Geduld in der Vorbereitung des Bauprojektes sowie bei der Leiterin des erzbischöflichen Bauamtes Petra Postler für das bei diesem Projekt sehr kollegiale Zusammenwirken.

Alle Beteiligten freuen sich, das Geplante nun umsetzen zu können. Ulrich Delles beglückwünschte dabei auch den anwesenden Gößweinsteiner Bürgermeister Zimmermann: „Mit der Sanierung schaffen wir nicht nur zeitgemäße Wohnungen für die Patres, sondern auch für Besucher einladende Räume und für Alle, die abseits des Wallfahrer- und Tourismustrubels etwas Ruhe suchen: Der bisher verschlossene Klostergarten wird nach historischem Vorbild neugestaltet und wird dann erstmals der breiten Öffentlichkeit frei zum Verweilen offenstehen.“

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Tauschen sich bei einem gemeinsamen Ortstermin zur Maßnahme aus - v. l. Petra Postler (Baudirektorin Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg), Bürgermeister Gößweinstein Hanngörg Zimmermann, Florian Selig (Bauabteilung Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg), Dr. Jens Böhme und Ulrich Delles (Abteilungsleitung Bauamtsbereich Süd und Amtsleitung, beide Staatliches Bauamt Bamberg)